Stadtwerke und Netzgesellschaft nutzen digitale CO2-Ampel zur COVID-19 Eindämmung

07.01.2021 - Durch eine Signalisierung der CO2-Konzentration in der Raumluft, wird es ermöglicht eine sehr effiziente Lüftung der Räume zu erzielen und das Infektionsrisiko stark zu reduzieren. Dieses System lässt sich in wenigen Wochen auch in anderen Gebäuden einsetzen.

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) geschieht die Übertragung des Corona-Virus hauptsächlich über Aerosole (ausgeatmete Luft). Damit steigt die Infektionsgefahr insbesondere in nicht ausreichend belüfteten Innenräumen, in denen sich viele Personen aufhalten. Da gleichzeitig mit dem Anstieg der Aerosole auch die CO2-Konzentration in der Raumluft ansteigt, kann durch eine Überwachung des CO2-Wertes auch das Infektionsrisiko festgestellt werden.

Regelmäßiges kurzzeitiges Fenster-Stoßlüften wird vom Umweltbundesamt als wirksame Maßnahme gegen die COVID-19 Virusbelastung empfohlen, was gleichzeitig auch den notwendigen Austausch von Kohlendioxid in der Raumluft sicherstellt. 

Um das Lüften insbesondere in der jetzigen kalten Jahreszeit effektiver durchführen zu können, haben die Stadtwerke Lübbecke GmbH (SWL) und ihr Tochterunternehmen die Netzgesellschaft Lübbecke mbh (NGL) erfolgreich den Einsatz von CO2-Sensoren in Besprechungs- und Versammlungsräumen getestet und in Betreib genommen. Die Messwerte werden über ein sicheres LoRaWAN-Funknetz auf eine IoT-Plattform übertragen. IoT steht hier als Abkürzung für das Internet der Dinge. Auf der IoT-Plattform werden die Daten ausgewertet und aufbereitet. Die aufbereiteten Daten sind über das Internet abrufbar und können beispielsweise über ein Tablet oder Smartphone angezeigt werden. Eine digitale Ampel gibt bei der Überschreitung eines zuvor eingestellten Grenzwertes schließlich das Signal zum Lüften des entsprechenden Raumes.

Die Fachleute der NGL konnten das Warnsystem innerhalb weniger Tage entwickeln und umsetzen. Möglich war dies, da das LoRaWAN-Funknetz und die IoT-Plattform schon im letzten Jahr in Betrieb genommen werden konnten und damit bereits Erfahrungen aus anderen umgesetzten Projekten vorlagen.

Der Clou an der Sache ist, dass die eingesetzten Sensoren auch nach „Corona“ weiterhin eingesetzt werden können, um neue Möglichkeiten der Energieeinsparung und Raumluftverbesserung zu nutzen. Die Sensoren lassen sich später in ein Gebäudemanagement integrieren und sorgen z. B. durch eine Temperaturmessung in den einzelnen Räumen für eine optimal gesteuerte Heizung.

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